Schon bald nach Auftreten der ersten Infektionsfälle mit dem SARS-Cov2-Virus (Corona) stellten Wissenschaftler fest, dass die Atemwege ein „Zielgebiet" der Viren waren und sind – und die Atemwege daher eine ganz besondere Rolle in Infektionsprozess spielen. Insofern verwundert es nicht, dass auch dem Mund als einem Tor des Atemprozesses große Aufmerksamkeit zukam. Schon bald wurde auch über die Rolle von Mundspüllösungen diskutiert, die dazu beitragen könnten, die Mundschleimhaut vor der Besiedelung und den Angriffen der Corona-Viren zu schützen.
Schon ab April 2020 wurde eine entsprechende Leitlinie erarbeitet, die aufgrund ihrer ständigen Weiterentwicklung als „Living-Guideline" bezeichnet wurde: Für eine klassische Leitlinie, deren Inhalte eher längerfristig „state oft he art" sein und gelten sollten, waren die Erkenntnisprozesse zu schnell. Mit der Rolle von Mundspüllösungen befasst sich eine eigene Taskforce im Wissenschaftler-Team. Wie eine Fachzeitschrift Anfang Mai darstellte, konnten insbesondere Produkte mit Jod-Anteilen die Virus-Belastung der Mundschleimhaut den bisherigen Erkenntnissen zufolge senken. Die Viren wurden zwar nicht zerstört, ihre Infektionsfähigkeit war aber reduziert und insofern auch das Übertragungsrisiko über Niesen, Atmen und Sprechen, zumal, wenn die Produkte auch zum Gurgeln genutzt wurden.
Da manche Mundspüllösungen mit Anti-Corona-Wirkung vermarktet werden, ohne dass Studien ihre Wirksamkeit belegen, sollte man auf die Zusammensetzung der Produkte achten, beispielsweise auf Thymol, Jod und die Kombination spezieller ätherischer Öle, die die Taskforce besonders im Blick hatte (DGI / Lange & Weyel).